Die Jazzgitarristin Leni Stern ist in den letzten fünf Jahren tief in die Musik Afrikas eingetaucht. Jetzt taucht sie wieder auf und bringt einen reichen Fang mit.
Es gibt viele MusikerInnen, die fremde Kulturen vor allem als Inspirationsquelle benutzen. Wenn die Exotik weg ist, zieht der Abenteuergeist weiter. Nicht so Leni Stern. Die Jazzgitarristin hat sich für die letzten Alben «Sabani» und«Smoke, no Fire» tief in die Musiktraditionen Westafrikas eingegraben. Die N’goni wurde neben der Gitarre ihr liebstes Instrument. Ihr Songwriting zeigt sie manchmal als eine entfernte Cousine von Joni Mitchell.
Mit Jelell kehrt Stern wieder auf den jazzigen Kontinent zurück, reich an afrikanischen Erfahrungen. Begleitet wird sie von Bassist Mamadou Ba und Perkussionist Alioune Faye, ihren treuen Mitmusikern aus New York. Aufgenommen wurde das Ganze in Dakar – das gab z.B. Faye die Gelegenheit, seine fünf Brüder als Perkussionstruppe ins Studio zu holen – gesungen wird in Wolof und Englisch. Einige Songs bleiben Instrumentals, Bass und Gitarre tanzen zusammen.
Afrika und Jazz, das ist auf dieser Produktion wie einatmen und ausatmen. Leichtfüssig, unverkrampft und ohne den schalen Nebengeschmack, den so manches Fusion-Projekt mit sich bringt. Das ist weltmusikalische Freundschaft auf Augenhöhe, resp. Herzhöhe.
Rating:
Mehr Infos über Leni Stern.
Schreibe einen Kommentar