Es sind nur zwei Instrumente, ein Akkordeon und ein Bass, und doch öffnen Lepistö & Lehti mit dieser spartanischen Besetzung eine unerhörte Klang- und Harmonievielfalt.
Markku Lepistö und Pekka Lehti sind Satelliten des kreativen Epizentrums rund um die finnische Sibelius-Akademie. Alle Absolventen teilen mindestens eine Eigenschaft: Stilgrenzen spielen keine Rolle, Schubladisierung gibt’s nicht. Verlangt wird als Kriterium vor allem: wie tönt deine persönliche Interpretation, was machst du aus diesem Stück, jenem Lied? Kein Wunder dass die meisten Absolventen Klangwelten öffnen, die vorher so noch nicht gehört wurden.
Ein Akkordeon ist nicht nur ein Harmonie- sondern auch ein Rhythmusinstrument, ein Stehbass ist sowohl ein Streich- wie ein Zupfinstrument. Und die Welt der Harmonie ist grenzenlos. Da driftet ein Walzer schlafwandlerisch in eine fast taktlose Improvisation, das Akkordeon rattert wie ein altersschwacher Eilzug, eine zarte Melodie wird aus dicken Saiten gezupft und gegenläufige Rhythmen türmen sich übereinander. Die beiden verlassen gerne die offensichtlichen Melodiewendungen, verlieren sich aber nie in intellektuellen Improvisationen, sondern haben sich ein stil-ungebundenes Klanguniversum geschaffen. Jede Komposition ist eine Klangreise, ein Hörabenteuer.
«This is the beginning of a beautiful friendship» kann ich ruhig sagen, denn auch beim x-ten Anhören sind immer wieder kleine Entdeckungen zu machen. Die neun Kompositionen wachsen einem ins Ohr und ans Herz.
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