Nur weil fünf Akkordeonisten aus fünf verschiedenen Ländern zusammen spielen bedeutet das noch lange nicht, dass sie das Erbe des Accordion Tribes antreten wollen.
Die Gemeinsamkeiten erschöpfen sich gerade mal mit der Anzahl der Akkordeonisten – fünf. Schon die Herkünfte sind anders. Ja, es hat einen Finnen dabei: Markku Lepistö, bekannt von seiner Arbeit mit Värttinä und jetzt im Duett mit seinem Bass-Kollegen Pekka Lethi. Dazu kommt David Munnelly, quasi Irland pur. Der Italiener Riccardo Tesi hat neben seiner eigenen Band Banditalia schon mit fast der ganzen Welt gespielt, oder zumindest mit dem ganzen Mittelmeerraum. Der Franzose Bruno Le Tron und der Belgier Didier Laloy sind als Solisten aber auch im Duett sowohl in der Folk- wie der Theaterszene bestens bekannt.
Es kommt noch ein entscheidendes Element dazu: die fünf spielen alle auf diatonischen Akkordeons. Manchmal ein sperriges Instrument, aber bestens geeignet um zum Tanz aufzuspielen. So schöpfen sie in ihren Kompositionen denn auch oft aus dem Folk-Tanzrepertoir ihrer jeweiligen Heimat. Sie ziehen und dehnen in den Improvisationen die Melodien aber bis in lautmalende und rhythmusfreie Zonen. Doch auch an den äusseren Rändern wirken die aufgelösten Harmonien nicht irgendwie jazzig oder elitär-neutönerisch, denn da bleibt immer das Bodenständige, die Folkwurzel hörbar. Traditions-Verächter finden wohl, da sei noch zuviel Folk drin, und Traditionalisten werden zornig, weil die Arrangements sie immer wieder aus der Schunkel-, oder Mitklatsch-Wohligkeit raus werfen.
Fünf diatonische Akkordeons, mal verspielt und zart, mal wuchtig und massiv, aber immer mit Spielwitz und Abenteuerlust.
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