Les Amazones d’Afrique holen sich Verstärkung bei der jüngeren Generation von Sängerinnen, auch aus der arabischen Welt.
Zwei Galionsfiguren sind dem Projekt treu geblieben: Mamani Keita und Rokia Koné. Eine Vielzahl von jungen Sängerinnen von Kamerun entlang der Westküste Afrikas bis nach Senegal, aus Spanien, Algerien und Kolumbien haben sich neu engagiert, u.a. Niariu, Fafa Ruffino, Kandy Guira und Nacira Ouali Mesbah. Der Schluss-Song wird von einem Chor von 16 Frauen getragen.
Auch ein Mann ist am Mikrofon zu hören: Amadou Dembélé. Damit unterstreichen die Frauen, dass ihre musikalisch-feministische Aktivität sich nicht gegen den Mann an sich richten. Nur leider sind viele selbstherrlichen Patriarchen dieser Welt auch mitverantwortlich für die Gewalt gegen Frauen, seien die physischer, psychischer oder struktureller Natur. Und dagegen singen die Frauen an.
Ich muss allerdings doch wieder die Produktion bemängeln. Sie liegt auch diesmal in den Händen von Liam Farell alias Doctor L. Wieder behandelt er die Melodien der Amazonen nur wie eine Packschnur, mit der er sein fiependes und blubberndes Soundknäuel zusammenzurrt. Zuweilen nutzt er Klänge, die vielleicht als Smartphone-Klingelgeräusch dienen könnten, aber nichts mit den Melodien oder den Stimmen zu tun haben. Im Vergleich zur ersten Scheibe hat er sich hier zurückgenommen, etwas besser zugehört, aber immer noch zu wenig.
Noch immer suchen die Amazones d’Afrique die passende, empathisch-musikalische Umsetzung ihrer Forderungen nach Selbstbestimmung, Respekt und Gleichberechtigung.
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