Drei musikalisch Weltreisende spielen kammermusikalische Stücke: Ben Mandelson, Justin Adams und Lu Edmonds greifen in die Saiten.
Sie haben die Musik dieser Welt mehrfach beeinflusst. Von Justin Adams gab’s hier in letzter Zeit einiges zu erzählen (u.a. Tinariwen, mit Juldeh Camara). Bei Ben Mandelson macht es Klick, wenn man hört, dass er als Produzent und Direktor des Labels GlobeStyle die Musik von KünstlerInnen wie Ofra Haza, Najat Aatabou oder Shoukichi Kina in den Westen brachte. Bei Lu Edmonds schwingt Punk-Zeit mit: The Damned, oder PIL. Lu und Ben gehörten zeitweilig zur Truppe von Billy Bragg, machten sich aber vor allem einen weltmusikalischen Namen als Mitglieder der legendären 3 Mustapha 3.
Was machen also als Gitarre, Saz, Calabash, Mandoline, Saz, Banjo und obskure Instrumente wie Barizouki und Khomuz? Spielen, was die Saiten hergeben! Wobei – alle Drei haben viel gehört, gespielt, müssen nichts mehr beweisen. Ihre Quellen sind die arabische Musik zwischen dem Sudan und Marokko, die Länder östlich des Bosporus, das englische Songbook von Folk bis heute. Da flirtet eine Balkan-Melodie mit einem Eric Burdon-Klassiker, ein Latin-Groove trifft auf eine russische Melodie, Blues und Folk tanzen eng umschlungen, stilverloren und glücklich. Die Intensität liegt darin, gerade nicht mit Tempo und Lautstärke aufzutrumpfen, sie aber spür- und hörbar unter Verschluss zu halten.
Rivermudtwilight ist eine musikalische Blume, die bei jedem Abspielen wächst, ihre Blüten nur zögerlich öffnet, und ganz unterschiedlich duftet. Ich hoffe, sie gehört zu den mehrjährigen Pflanzen.
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