Levon Eskenian & The Gurdjieff Folk Instruments Ensemble – Music of Georges I. Gurdjieff

Gurdieff Folk InstrumentsGeorges I. Gurdjieff war ein Sucher und Sammler, ein Katalysator. Er war Schriftsteller, Lehrer und Komponist, von einigen als Menschenlehrer verehrt, von andern als Scharlatan verworfen.

Gurdjieff ist eine bis heute umstrittene Figur. War er ein grosser Weiser, oder ein Sammler, der sich aus seinen Fundstücken ein eigenes System zusammen stellte? Wikipedia weiss darüber einiges. Auf seinen Reisen in Russland, Indien, dem Kaukasus und den arabischen Länder interessierte er sich nicht nur für die unterschiedlichen esoterischen Traditionen, sondern auch für die Musik. Diese spielt ja in dem meisten Religionen eine verbindende Rolle. Komponiert hat Gurjieff nicht im eigentlichen Sinne. Er diktierte die Melodien und Ideen seinem Schüler, dem Pianisten und Komponisten Thomas de Hartmann.

Aus der umfangreichen Sammlung wählte Levon Eskenian, der musikalische Leiter des Naregatsi Art Instituts, Stücke aus, die klare Verbindung zu ihrer geografischen Herkunft aufwiesen. Um die Melodien so ursprünglich wie möglich zu arrangieren stellte er ein Ensemble zusammen, das diese Melodien auf den traditionellen Instrumenten des 18. und 19. Jhd spielt. So erhalten diese volkstümlichen oder religiösen Lieder wieder jenen Klangcharakter, den Gurdjieff wohl beabsichtigte. Entstanden ist eine Sammlung von Folk-Melodien, die auf dem Umweg über die Kunstmusik tradiert wurden und jetzt neu, mit viel Wissen und Empathie arrangiert, ihre ursprüngliche Form wieder finden.

Die oft melancholischen, von der Duduk geprägten Balladen, und die fröhlicheren Tänze aus dem Mittelmeerraum  oder dem Kaukasus sind wie ein altes Fotoalbum: die schwarz-weissen Fotos erzählen von einer farbigen Vergangenheit.

Rating: ★★★★☆ 

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