Zwischen Folk und Gospel ist Leyla McCalla mit ihren Gedanken unterwegs. Eine Liedersammlung zwischen Zweifel und Hoffnung, am Ende des anstrengenden Tages.
Nach einem politischen Album («Breaking The Termometer»), und einem thematischen («Capitalist Blues), veröffentlicht Leyla McCalla ein Album mit Geschichten aus der eigenen Innenwelt. Es sind Gedanken, wie sie einen am Ende des Tages durch den Kopf gehen können. Beim beobachten der Welt, oder wenn man, müde vom Tageswerk, sich selber zuhört. Es sind aber auch Echo-Gedanken über das Leben und Werk von Vorbildern. Der Titelsong z.B. beruft sich auf Frederick Douglass, einen ehemaligen Sklaven und wortgewaltigen Redner gegen die Sklaverei.
Die Songschreiberin philosophiert über das Leben, und was es sie bisher gelehrt hat: «Was mich ertrinken lies, lehrte mich zu atmen», oder «das Leben gab mir soviel Liebe, dass es zum Überleben reicht». Solche Gedanken sind z.T. in wabernde Klangkleider gehüllt, toben sich einmal auch in einem wilden Solo aus. Doch sind sie im Kern gesungene Sprachbilder, gewachsen zwischen Folk und Gospel, mit Blues als Lebensgefühl. Doch es ist auch Trost und Rat dabei:
So give yourself a break of what you’re going through
Give yourself a break before you’re gone
Give yourself a brеak of what you’re going through
You’re gonna have to bе wrong
Zweifeln, irren, hadern und doch nicht aufgeben, vertrauen, hoffen: «Ich glaube an das Leben, das ich noch nicht kenne». Eine nachdenkliche Leyla McCalla.
Rating:
Mehr Infos über Leyla McCalla …
Schreibe einen Kommentar