Die klassisch ausgebildete Cellistin Leyla McCalla hat ihr Instrument – mit einer sehr perkussiven Spielweise – in die amerikanische Folkmusik zurück gebracht. Denn dort, in den Kompositionen der Stringbands des letzten Jahrhunderts, hatte es einen festen Platz: Streichmusik die zum Tanz aufspielte.
McCalla hat es sich zur Gewohnheit gemacht, die Musik auf die Strasse zu tragen – egal ob es jetzt eine klassische Sonate ist, oder ein Folksong aus Haiti. Sie lebt in New Orleans, und Strassenmusik hat dort einen etwas anderen Status als bei uns in Europa. Ihr zweiliebstes Instrument ist das Banjo.
Haiti war die Heimat ihrer Eltern, die jedoch aus politischen Gründen das Land verlassen mussten. Politisches Engagement in musikalischer Verpackung gehört zum Leben von Leyla McCalla. Hierzulande wurde die Sängerin als Liveband-Mitglied und Studiomusikerin im Umfeld der gefeierten «Carolina Chocolate Drops» bekannt.
Das erste Soloalbum vertonte einige Gedichte des schwarzen Bürgerrechtlers James Langston Hughes. (Wurde 2020 neu aufgelegt.) Ihr zweites Soloalbum wendet sich wieder stärker ihren haitianischen Wurzeln und dem frankophonen Erbe der Südstaaten Amerikas zu.
Diskografie (Auszug)
2012: Leaving Eden (mit Carolina Chocolate Drops)
2014: Vari-Colored Songs
2016: A Day for the Hundert, A Day for the Prey
2018: Capitalist Blues
2019: Our Native Daughters (mit Amythyst Kiah, Rhiannon Giddens, Allison Russell)
2022: Breaking the Thermometer
2024: Sun Without The Heat
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