Die mexikanisch-amerikanische Songschreiberin Lila Downs bringt auf diesem Album melodische Süsse und nachdenkliche Lyrics in den Zusammenklang.
Ein Beispiel: Man könnte den Song «Palabras de Mujer» missverstehen als das Aufbegehren einer Frau. Lila Downs erklärt: es gehe in diesem Lied eben nicht darum, dass eine Frau von sich behaupte, sie sei eine „gefährliche“ Frau – sondern das man sich dies von ihr erzähle. Das Ganze begleitet von schmelzenden Violine und einem herzerweichenden Mariachi-Gebläse.
Lila Downs reflektiert in ihren Songs über die grossen Gefühle, über Liebe, Leid, Hass und Hoffnung. Wenn es dann zuweilen etwas süss und dramatisch wird, dann sei das in etwas zu vergleichen mit dem Herzschmerz, den man nach einer zerbrochenen Liebe im Alkohol zu ertränken hofft – etwas larmoyant, aber manchmal ablenkend hilfreich. Mehr über die Hintergründe dieses Album gibt’s in einem Gespräch auf The Salon. Hier gibt Lila Downs Einblicke in die Geschichten hinter den Songs.
Die Stimme überstrahlt alles
Musikalisch haben ihre Produzenten Paul Cohen und Aneiro Taño mit der (manchmal zu) grossen, vorab kubanischen Kelle angerichtet: Streicher-Breitseiten drücken die Stimme der Diva z.B. beim Klassiker «Piensa En Mi» beinah in süsse Klebrigkeit. Doch die Downs hat ihre Stimme so im Griff, dass sie die Melodien immer wieder ins Trockene rettet.
In der zweiten Hälfte des Album lädt Lila Downs Gäste ins Studio, u.a. Flamenco-Sänger Diego El Cigala, die Banda Tierra Mojada aus Mexiko oder den Argentinier Andres Calamaro. Sie nimmt also einen Faden wieder auf, den sie mit ihrem Album «Raiz» (2014) schon mal gesponnen hatte.
Wäre da nicht diese Stimme, der Kitsch wäre übermächtig, die Arrangement-Süsse zu klebrig. Doch irgendwie passt es dann doch meistens wieder.
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