Lila Downs übertrifft sich mit jeder neuen Produktion selber. Shake away zielt auf ein Publikum, das sich sonst nicht mit Weltmusik beschäftigt, vertreibt dabei aber keinen Fan.
It’s in the mix könnte man die Produktion überschreiben. Mix musss man auf vielen Ebenen verstehen: Es sind Songs aus dem Repertoire von Fleetwood Mac («Black Magic Woman») drauf, von Lucinda Williams («Yo envidio el viento»). Und Gäste wie die Flamenco Sängerin La Mari de Chambao, Mercedes Sosa, die Grand Lady des argentinischen Folk. Es ist aber auch der Mix in den Stimmungen: Mal hört man die mexikanisch treibenden Arrangements wie sie von den Los Lobos stammen könnten. Dann wieder steht Tom Waits Pate, und die Bläser im nächsten Songs tönen nach New Orleans.
Und in allem eingebettet eine Sängerin mit einer Stimme, die jede Färbung annehmen kann. Ein Tonvolumen, das von Tenortönen bis in jene sphärischen Höhen reicht, die sonst nur die Sirene der Anden, Yma Sumac, ersungen hat. Es ist jedoch weniger die Artistik, welche so gefangen nimmt, sondern der Ausdruck in jedem Ton. Sie ist eine musikalische Zaubererin: Eine Sängerin des amerikanischen Kontinents, Nord und Süd, die mit ihrer Stimme als schamanische Brücke in verschiedene Welten einlädt.
Dieses Album kann wohl nicht ihr Leben retten, aber es wird ihrer Seele gut tun, die Songs immer wieder zu hören.
Rating:
Es empfiehlt sich, die CD mit dem Titel «Shake Away» zu kaufen. Auf der spanischen Version «Ojo de Culebra» sind drei englische Versionen nicht drauf.
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