Mit Roya zeigt Liraz ihre poppigste Seite bisher. Roya ist Farsi und meint «Fantasie». Die Produktion wurde unter klandestinen Umständen eingespielt.
Liraz setzt ihre Arbeit so fort, wie sie das Vorgänger-Album «Zan» abschloss: in engem Kontakt mit Musikerinnen und Musikern aus Teheran. Nur fand diesmal die Zusammenarbeit nicht über digitale Kanäle zwischen Tel Aviv und Teheran statt, sondern in einem Studio im Untergeschoss eines Hauses in Istanbul. Zehn Tage waren eingeplant, entstanden ist ein Pop-Album mit vielen Tanznummern.
Es ist ein bitterer Zufall, dass dieses Album gerade jetzt veröffentlicht wird, wo im Iran die Frauen ( mittlerweile auch unterstützt von den Männern) auf die Strassen gehen und gegen das Mullah-Regime protestieren. Liraz sagt:
I could not be prouder on my album release day. I am watching these courageous women fighting right now for their freedom. Some of them collaborated with me last February inside an underground studio recording in Istanbul for this album.
Meeting and creating music together physically gave us the hope we would meet again soon and be free.
Die zehn Songs drehen sich vor allem um all die Heimlichkeiten und versteckten Momente, welche das Regime den Menschen im Iran aufzwingt – und bisweilen auch den Bewohnerinnen Israels. Ein Leben, das seine Emotionen nicht ausleben darf. Musikalisch ist die Produktion eine grosse Disco-Kugel: sie weist den Weg auf die Tanzfläche. Dort kann die Schwere vielleicht weggetanzt werden. Auch wenn die eine oder andere Melodie sehr nah am Kitsch vorbei schrammt baut sie an einer Zukunft, in der sich Musiker aus Israel und dem Iran nicht mehr heimlich in einem Keller treffen müssen, sondern gemeinsam auf der Bühne auftreten dürfen.
Liraz nutzt Pop-Melodien um mit ihren Möglichkeiten zu demonstrieren: für das Ende der Feindschaft zwischen dem Iran und Israel, für das Ende von theokratisch verordneten Regeln und Einschränkungen.
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