Die in Tel Aviv lebende Schauspielerin und Sängerin Liraz stammt aus einer Familie mit iranisch-jüdischen Wurzeln. Diese beiden Herkünfte sind für sie stilbestimmend.
Die Familien ihrer Eltern migrierten in den 60er und 70er Jahren nach Israel. Liraz wuchs mit zwei Sprachen auf: Muttersprache Farsi, Wohn-Sprache Hebräisch. Sie hatte in ihrer Familie sowas wie ein grosses Vorbild: ihre Tante Rita war in Israel eine bekannte Sängerin, und wurde zum internationalen Star im Nahen Osten, als sie auch begann, in Farsi zu singen. Liraz war damals das Kindermädchen, das im Aufnahme-Studio auf die Kinder von Rita aufpasste.
Doch sie konnte sich anfänglich nicht für eine künstlerische Ausrichtung entscheiden. Sie war nicht nur Sängerin – sie veröffentlichte zwei hebräisch gesungene Produktionen – sondern besuchte die Schauspielschule, bekam Rollen in Fernsehserien. Sie bekam auch Jobs in Hollywood, doch viel wichtiger: Sie traf in Los Angeles eine grosse iranische Diaspora. Hier konnte sie wieder in die Kulturwelt ihrer Grosseltern eintauchen.
Musikalisch hatte das Konsequenzen. Zurück in Tel Aviv entschied sie sich, nicht mehr in Hebräisch zu singen. Ihr erstes Album in Farsi, «Naz», war eine Hommage an die 60er und 70 Jahre, eine Erinnerung an die grossen Pop-Diven Ramesh und Googoosh. Die Folgeproduktion «Zan» war eine aktive Zusammenarbeit mit iranischen Künstler, die nur unter äusserster Geheimahltung stattfinden konnte.
Diskografie (Auszug)
2005: Liraz
2012: Only You Allowed
2018: Naz
2020: Zan
2022: Roya
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