Ljiljana Buttler singt so tief, wie sie fühlt. Jazzig kommt die aktuelle Produktion der „Billie Holiday des Balkan“ daher, und die Lady schlägt auch fröhlichere, tänzelnde Töne an.
Der Krieg hatte ihre Karriere zerschnitten, jetzt hat sie ihren Platz als eine der wichtigsten Stimmen des Balkans wieder eingenommen. «Mother of Gypsy Soul», das Comeback-Album aus dem Jahr 2002, vor allem aber «The Legends of Life» brachte sie weltweit zurück in die Konzertsäle. Mit der aktuellen Produktion hat sie einen Ausdruck gefunden, der nicht mehr ausschliesslich von der Erinnerung diktiert wird. Sie zeigt, wohin die Reise in Zukunft gehen soll.
Ihre tiefe, berührende Stimme umgarnt, modelliert die Melodien. Ljiljana Buttler weiss um das Geheimnis, dass Töne mehr sind als Teile einer Melodie. Dass sie ganze Gefühlswelten enthalten, und vermitteln können. Egal ob die sie den Überklassiker «Gjelem, Gjelem» anstimmt, den Swing in «Hej Romnji Sem» tanzt, oder den Jazz-Klassiker «Gloomy Sunday» wieder in den Balkan zurück bringt, wo er als «Sumorna Nedelja» zuhause ist: Ljiljana Buttler hat eine Stimm-Meisterschaft erreicht, die sie fast alles singen – und mitfühlen lässt. Sie hat ihre Balance zwischen Sevdalinka und Jazzballaden gefunden.
So schön kann Traurigkeit sein. Ljiljana Buttler erzählt nicht nur vom Leid, sondern tröstet gleichzeitig. Das können nur grosse Stimmen.
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