Lo’Jo interpretieren Chansons zwischen Melancholie und Drama, zwischen Theater, Strasse und Konzertsaal. Diese Truppe verweigert sich sämtlichen Stilschubladen – sie wollen nicht mal eine eigene!
Lo’Jo ist eine verschworene Gemeinschaft. Viel mehr Philosophie und Experiment, als einfach nur eine Band. Ihre Ursprünge in der Theater- und Zirkuswelt vor rund 25 Jahren bringen es mit sich, dass sie zu den begehrtesten Live-Acts zählen. Oder wie es der BBC-Worldmusic-Guru Charlie Gillett sagt: „Wenn Lo’Jo irgendwo im Umkreis von 100 km auftreten: Hingehen!“ Es erstaunt nicht zu hören, dass Lo’Jo auch wichtiger Geburtshelfer des Festival au Désert in der Nähe von Timbuktu, Mali, waren. Das scheint überhaupt die zweite Berufung der Band zu sein: Katalysator für Projekte und Zusammenarbeit.
Poetische Chansons sind das musikalische Fundament. Denis Péan schreibt Verszeilen wie: «Als ich Dresseur des Zufalls war, hatte ich einen wunderschönen Anzug…». Manchmal rezitiert er seine Sätze mehr, als dass er sie singt. Richard Bourreau sorgt mit seiner Geige für melodiöse Gerüche aus aller Welt, im Hintergrund legen Kham Meslien (diverse Bässe), und Frank Vaillant (Handschlagzeug und seltsame Perkussion), den schwebenden Teppich aus. Und dazwischen sirren und flirren die singenden Schwestern Yamina und Nadia Nid el Mourid hin und her, oder nehmen auch mal ein Saxophon oder eine Ngoni in die Hand. Es sind verhaltene Songs, die aber mit mehrmaligem Anhören einen enormen Sog entwickeln.
Lo’Jo sind Verführer: bevor man es merkt, ist man unterwegs in einem fremden und spannenden Klangkosmos. Poetische Wortmalereien und Liebe zum musikalischen Detail sind die Fäden, aus denen dieses Universum gewoben ist.
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