Lokua Kanza hat mit «Nkolo» eine Welt geschaffen, die afrikanisches Songschreiben und -Singen in zarten, aber intensiven Farben zeigt.
Für sein sechstes Solo-Album hat Lokua Kanza, der Multiinstrumentalist mit der seidenen Stimme, tief Atem geschöpft. Seine musikalische Vielseitigkeit hat in im Lauf seiner Karriere ins Studio von Künstlern wie Ray Lema, Papa Wemba, Francis Cabrel oder Richard Bona gebracht. Er produziert für Peter Gabriels Realworld Label, oder den spanischen Gitarristen Pedro Guerra. Er lebt in Afrika, Europa und Südamerika und Miriam Makeba hat ihn in gleichem Masse beeinflusst wie J.S. Bach. All diese Einflüsse bewirken aber nicht ein fröhliches Durcheinander , sondern werden in seinen Soloprojekten in ruhige, harmonische Lieder destilliert.
Lokua Kanza ist in erster Linie Sänger. Die Stimme führt ihn durch seine Kompositionen, die sich immer mal wieder von einer strukturierten Songstruktur lösen. Er baut auf Chorstimmen, die er teilweise selber einsingt. Piano, Bass, akustische Gitarren und dezente Perkussion tragen die Melodien, und um einige Songs herum webt Thomas Bloch mit seinen archaisch-elektronischen Instrumenten sphärische Soundhüllen.
Es ist ein Album zum zuhören, zum dabei sein. Wie die Lieder in der Live-Situation bestehen, kann man am kommenden Pfingstsonntag-Nachmittag am Afro-Pfingsten Festival erleben.
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