Ein Schutzengel aus der Fantasy-Welt für ihr drittes Album? Lolomis haben noch nie mit Ideen und Einfällen gegeizt.
Frauengestalten, Tanz und Tod sind die zentralen Themen der neuen Lieder von Lolomis: da ist die blonde Finnin, die im Tanz umworben wird. Da verzweifelt der beste Tänzer des Abends, weil er von seiner Angebeteten nicht erhört wird. Es gibt ein Lied aus Bulgarien, in dem ein Sterbender wünscht, dass an seinem Begräbnis gefestet und getanzt wird. Aus Georgien kommt der Vergleich, dass diese Welt ständig in die Farben des Sonnenuntergangs getaucht sei.
Die Klangwelten der vier Musiker*innen von Lolomis sind noch dichter geworden. Romane Claudel-Ferragui zieht sämtliche Stimmregister von beschwörend über gurrend bis verdammend. Elodie Messmer verwebt Harfen- und Electronica-Klänge ohne den Faden zu verlieren. Stelios Lazarou hat nicht nur eine riesige Sammlung von Flöten, er setzt sie z.T. auch sehr klang-experimentell ein. Louis Delignon legt unter die Songs einen feingewobenen Perkussionsteppich, der selbst bei kuriosen Taktwechseln keine Falten wirft.
Lolomis sind Klangweltenbauer mit Hang zur ausholenden Geste, zum Drama, zum Mysteriösen. Ein Quartett, dessen Musik sich jeglicher Genrebezeichnung entzieht.
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