Man beachte den Unterschied: Los Bitchos («die Zicken») wollen nicht «the party», sondern «the festivities» zu beginnen. Es lebe der kleine Unterschied!
Los Bitchos sind vier Engländerinnen, die der Kraft der Cumbia erlegen sind. Oder sich in deren Dienst gestellt haben, inmitten des englisch-grosstädtischen Getriebes. Es geht alles ein bisschen leichter, wenn die Hüfte schon mal in Schwung ist, die Füsse nicht mehr so am Boden kleben. Und man die Unverfrorenheit und Energie des Punk in die Tanzstuben jener Generation gerettet hat, die gerade dran sind, sich in Coach Potatoes zu verwandeln.
Eins, zwo, drei, vier, nz-g, nz-g, nz-g – päng!: Das ist der Taktgeber der vier Ladies aus London. Sie haben sich sehr an der peruanischen Cumbia ausgerichtet, Chincha ist der Grundgroove, instrumental das Ganze. Wie früher die wabernden Gitarren die ölbohrenden, peruanischen Arbeiter beim Bier und bei Laune gehalten haben, so tun dies die vier Ladies mit ihrem, leicht von Trash angehauchten, Gitarrenmelodien für die Tanzboden-Enthusiasten in London. Wobei: wenn man ihren Tourkatalog ansieht, werden die Ladies lange nicht mehr zurück in ihre Heimatstadt und auf’s Wohnzimmersofa finden.
Viel Cumbia, ein bisschen Psychedelik von der Schwarzmeerküste der 70er und 80er Jahre, und viel Los-geht’s-Spass. In den nächsten Wochen an vielen Orten in Europa live anzutreffen. Hingehen!
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