Der Poet Lucas Santtana hat seine Trauer und seine melancholischen Beobachtungen in sanfte Bossa Nova-Melodien verpackt.
Schon im ersten Song ruft Lucas Santtana die vier Himmelsrichtungen an, um die Welt durch Weisheit und Handeln wieder ins Lot zu bringen. Er kritisiert die Machthabenden, welche die Natur zu Grunde gehen lassen. Beklagt die Tatsache, dass die Gerechtigkeit lügt, die Polizei nicht mehr schützt sondern tötet, und wir beim Starren in die Bildschirme blind werden. Was von den Texten her laute Rockmusik verlangt hätte, oder aggressive Beats, kommt bei Lucas Santtana in sanften Bossa Nova Melodien daher. Selbst wenn in vielen Songs eine Träne zwischen die Töne eingeklemmt ist.
Ganz weggelassen hat Santtana diesmal jegliche elektronische Spielerei. Er hat sich ganz auf die Melodie und eine akustische Gitarre beschränkt. Das macht die Lieder umso eindringlicher. Etwas schade ist, dass selbst der CD keine Texte beigefügt sind. Die muss man im Netz suchen und sich übersetzen lassen. Denn nur so wird klar, wie Santtana auf die politische Realität in seiner Heimat Brasilien, auf die Naturzerstörung reagiert: je grösser der Verlust, der Schaden, der Schmerz, umso poetischer die Verse, die Wort-Bilder. Als wollte er ein Gegengewicht setzen.
Ein sehr nachdenkliches, poetisches Album eines Songschreibers, der mit Kreativität und Sensibilität gegen Egomanie und Gier antritt.
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