Das vierte Album der kapverdischen Sängerin ist ein Wechselbad zwischen Grooves und Songs, zwischen „toll!“ und „wie bitte?“.
Seit Lura mit ihrem zweiten Album «Di Korpu Ku Alma» bei den europäischen Musikfreunden für Furore sorgte, ist ganz klar: Diese Frau hat eine aussergewöhnliche Stimme. Durch ausgedehnte Konzert-Tourneen und dank ihrer starke Bühnen-Persönlichkeit hat sie sich ein treues Publikum erarbeitet. Die neue Produktion lässt jedoch nach den ersten Durchläufen einen seltsamen Nebengeschmack zurück. Es hat weniger mit den Songs zu tun, aber mit der CD als Produkt.
Sie versucht viel: fünf verschiedene Aufnahmestudios, zehn verschiedene Komponisten, hier einige jazzige Arrangements, dort up-tempo Nummern irgendwo zwischen dem heimischen «Butuque»-Stil und brasilianischen Melodien, mal sehr süss, mal rhythmisch vertrackt. In den einzelnen Nummern geht diese Ausrichtung auf Vielfalt auf – aber als Album schlagen sich die einzelnen Nummern tot, oder legen sich lahm. Lura wollte zeigen, dass sie alle Stilrichtungen der portugiesischen Musikwelt drauf hat – das hat sie bewiesen. Sie wollte es auf einem einzigen Album aufzeigen – das kam leider nicht gut. Das ist weniger der Fehler von Lura, sondern gehört ins Pflichtenheft eines Produzenten.
«Eclipse» ist ein Album für Radiojournalisten: Abwechslungsreich, vielfältig einsetzbar. Auf den Zuhörer zuhause wirkt der musikalische Stilslalom etwas gar eng gesteckt – die Titelabfolge wirkt zufällig, unruhig
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