Macha Y El Bloque Depresivo ist eine Truppe, die ihr Dasein u.a. einem Eintrag auf der Konzert-Songliste von Chico Trujillo verdankt. Mehr ein Zustand als eine Band.
Der Anlass: Wir kennen alle die Momente, wenn das Konzert grandios war, die Band von Höhepunkt zu Höhepunkt eilte; sie – und uns – nichts mehr halten konnte. Und doch: den wirklich hart arbeitenden Musikern auf der Bühne ist endlich ein Feierabend (inkl. Bier) zu gönnen. Hier ist repertoire-technisch entweder die abgenudelte Version des eigenen Überhits angesagt, oder die Ballade, der musikalische Absacker, das weinende Au Revoir.
Legendenbildung
Die eine Seite der Legende rund um diese Truppe/Aufnahme: Aldo Asenjo, Chefsänger von Chico Trujillo, und sein Freund Tocori Berrú, plinkten und plonkten auf ihren Gitarren in der Berliner Heimat-Enklave der chilenischen Musiker, dem «Tacheles». Der eine und andere Heuler aus der Elterngeneration schlich sich auf die Griffbretter der Gitarristen. Und die Bolero-Melodien waren allgegenwärtig: Herzschmerz, angereichert durch Weh und Ach von Generationen!
Die andere Seite der Legende: Chico Trujillo setzten auf ihre Repertoire-Liste einen Teil dieser Songs an’s Ende ihres Live-Sets: Wenn alles kochte, niemand heimgehen wollte, musste man die Leute in die Knie zwingen, das Herz drücken, die Nähe zum Partner erzwingen. Sie nannten den Teil des Reps „Bloque Depresivo“. (Ich habe nur eine Quelle der gesamten Legende gefunden.)
Herzleid und Weltschmerz
Ein dritte Seite, der (realen?) Legende: Das wachsende Repertoire, und die wachsende Mitgliederzahl der Bandmitglieder, ist seit 2014 die weihnächtliche wohlig-schmerzerfüllte Tradition im Teatro Cariola in Santiago de Chile. Nein! Es begann eigentlich mit einem Konzert in Paris, im «Theatre de la Ville» 2012 – das YouTube Video des gesamten Konzertes ist hier! Diese Konzertanlage sei heute in Santiago eine wochenfüllende, ausverkaufte Konzertsensation. Alle kommen, alle singen mit, alle leiden mit – Alle! – alle verlassen das Theater aufgelöst, unglücklich-glücklich. Oder wie ich es jeweils zu definieren versuche: wunschlos unglücklich. Und alles in allem, wie die Italienerin sagt: Se non è vero, è ben raccontato!
Wer will mitleiden? Die Melodien sind schon fast Teil des globalisierten Melodienschatzes. Wenn niemand mitsingen will: mit-Herz-Schmerz-leiden werden alle! Einen Punkt Abzug gibt es, weil beim Mastering die Aufnahme so hoch ausgesteuert wurde, dass alles scheppert. Vielleicht gut gedacht (knistern macht „historisch“…), aber schlecht ausgeführt!
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