Seit über vierzig Jahre singen die Mahotella Queens ihre wundervollen Harmonien. «Reign & Shine» zeigt, dass Hilda, Nobesotho und Mildred zurecht so was wie ein südafrikanischer Nationalschatz sind.
Sie gehören zu jener Musik-Generation, welche den Mbaqanga «erfanden»: Als Basis Zuku, Sotho und andern traditionellen Musikstile, dann ein Schuss Jazz dazu, ebenfalls eine grosse Portion Gospel und amerikanischen Rhythm & Blues. Mbaqanga ist die Stilrichtung, die in unseren westlichen Ohren stellvertretend «nach Südafrika tönt». Das hat auch viel damit zu tun, dass solche Harmonien beim Free-Nelson-Mandela-Event 1988 aus den Fernsehern der ganzen Welt tönten.
«Reign & Shine» stellt das Markenzeichen der Queens in den Mittelpunkt: der dreistimmige Gesang. Die Begleittruppe besteht oft nur aus Perkussion, manchmal klassisch aus Gitarre, Bass, Schlagzeug. Leider hat der Toningenieur die Instrumente etwas zu stark in den Hintergrund gemischt. In drei Aufnahmen hört man zusätzlich noch das Akkordeon von Régis Gizavo und die Gitarre von Louis Mhlanga. Mehrheitlich neues Songmaterial wurde eingespielt. Auf einige Klassiker wollte man aber doch nicht verzichten: Die Version von Mbube – im Westen bekannt geworden als „The Lion sleeps tonight“ oder „Wimoweh“ – erhielt ein witziges Arrangement. «Kazet» lässt die erfolgreichste Bandzeit nochmals aufleben, als sie mit ihrem Grummel-Bass Frontmann Mahlathini unterwegs waren.
Ein im wahrsten Sinne «stimmiges» Album, das die alten Zeiten aufleben lässt ohne in Nostalgie zu ertrinken.
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