So eine Scheibe entsteht, wenn die drei Genfer Swamp-Rocker von Mama Rosin mit ihrem Cajun-Repertoire in den Schluchten von New York mit dem Stadtführer Jon Spencer spazieren gehen.
Man kannte sich. Jon Spencer (Blues Explosion) hatte die drei Genfer mit ihrem rockigen Cajun-Sound schon als Vorband bei seiner Europa-Tour dabei. Und er mochte die Truppe. Ist ja auch verständlich – Powertrio und Powertrio verstehen sich gut. Als es dann um die aktuelle Scheibe Bye Bye Bayou ging kümmerte sich Spencer nicht um klassischen Cajun-Sound. Er füllte Spur um Spur mit knarzigen und heulenden Gitarren und quetschte alles durch jene Menge Distortion, Hall und andere Effekte.
Das Resultat ist so was wie Voodoo-Rock des Noise-Zeitalters: Laut, roh, rumpelnd. Garagenrock mit einer grossen Schöpfkelle Louisiana-Feeling. Das Akkordeon spielt immer noch zum Cajun-Tanz, aber die Melodien erhalten ein grossstädtisches Beton-Makeup. Die Gitarren tanzen Ringelreihen, Punk feiert Urständ, die Stimmen wabern durch Hall-Schleifen. Und dann, gegen Ende der CD, setzen sich die Drei von Mama Rosin doch noch auf die Veranda und singen einfach ein Lied. Und Spencer lässt mal der Melodie den Vortritt – ich atme auf.
Die CD ist eine Herausforderung: Rockig, trashig und laut. Wer gemütlich-ländlichen Cajun-Sound erwartet, erwacht schon bei der ersten Nummer in einer lärmigen Grossstadt.
Rating:
Schreibe einen Kommentar