Diese Produktion stellt nicht nur Mamane Barka vor, sondern auch sein äusserst selten gehörtes Instrument: die Biram.
Durch den schnellen Wandel der afrikanischen Gesellschaft gehen nicht nur viele Traditionen verloren, sondern auch viele Instrumente. Trommeln, die früher auf den Feldern gespielt wurden, Gesänge zur Bestimmung des Arbeitstempos und zur Motivation der Arbeiter, sind of schon vergessen. Ein ähnliches Schicksal hätte beinahe auch die Biram erleben müssen. Es ist eine 5-saitige Harfe, die einen langen, bootsförmigen Klangkörper hat, und einen gebogenen Hals. Die Saiten sind am Hals und an einem Steg befestigt, der direkt auf der Tierhaut aufgesetzt ist, welche den Klangkörper umspannt.
Mamane Barka ist Lehrer und Musiker. Er erhielt 2002 ein Stipendium der UNESCO, das es ihm erlaubte, zum letzten Meister der Biram, Boukar Tar an den Tschad-See zu reisen, von ihm die Kunst dieses Instruments zu lernen, und so als sein Nachfolger selber zum letzten Meister dieses Instruments zu werden. Die Hälfte der Songs auf der vorliegende CD ist eine Auswahl aus traditionellen Melodien. Die andere Hälfte sind Eigenkompositionen Barkas. Ganz klar steht das Instrument im Mittelpunkt, aber Barka wird kräftig unterstützt vom Perkussionisten Oumarou Adamou. Man vergisst bald, dass die Biram nur 5 Saiten hat, so abwechslungsreich und virtuos spielt Barka sein Instrument.
Der perlende Klang der Biram, eine tatkräftige Perkussion, zurückhaltende aber effiziente Studio-Soundarbeit – all das zusammen ergibt eine dichte und eindrückliche Produktion. Es ist eine archaische Musik, ein uraltes Instrument, aber voller Charme und Aussagekraft – noch viel zu jung für’s Museum.
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