Manuel Galbán stand meistens im Hintergrund, und doch prägte er mit seiner Gitarre den Sound vieler grosser kubanischer Bands. Diese CD ist ein Fotoalbum, wie ein roter Faden durch seine Karriere.
Manuel Galbán hat die kubanische Musikkultur geprägt: Angefangen von der Gitarren- (und Kindermädchen) -Arbeit mit Los Zafiros, über mehrere Jahrzehnte als Arrangeur, Gitarrist und Pianist in diversen Orchestern bis zu seinem letzten grossen Karriereschritt mit dem Buena Vista Social Club und der Zusammenarbeit mit Ry Cooder. Er starb vor etwas mehr als einem Jahr im Juli 2011 (hier die Würdigung des Guardians). Seine Tochter hat diese CD als liebevolles Porträt gestaltet. Mitgeliefert kommt eine DVD, auf der Galbán selber aus seinem Leben erzählt und auch Weggefährten und Freunde zu Wort kommen lässt.
Selbst in kleinen Formationen tönte Galbán immer wie ein volles Orchester. Er hatte den Trick mit den Arrangements im Griff, und seine Gitarre klang voll, rund und füllend – aber nie mastig. Blue Cha Cha tönt als Gesamtwerk vielleicht etwas nostalgisch, und erst beim zweiten oder dritten Anhören wird die Neugier und die Modernität hörbar. Er war Kubaner, schätzte die Musik-Tradition der Insel und legt sie in aller Vielfalt neu aus. Und auch wenn einiges erst nach Galbáns Tod nachproduziert wurde, das Herz der Songs bleibt die Gitarre des Könners.
Hier schmunzelt ein Altmeister mit jedem seiner Gitarrentöne. Die Patina auf den Nummern ist die unserer Hörgewohnheit, nicht die der Musiker, denn die interpretieren selbst Klassiker frisch und neu.
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