Der portugiesische Komponist, Sänger und Geiger Manuel Maio hat seine Lehr- und Wanderjahre hinter sich und legt ein erstes Solowerk vor.
Der Komponist ist an erster Stelle genannt, denn Maios Werke waren bisher auch auf Theater-Bühnen, in Filmen und Shows zu hören. Manuel Maio ist auch ein gefragter Studio-Musiker, und war in den 10er-Jahren Kopf der Band «A Presença das Formigas». Schon dort war das musikalische Gesamtbild ein Mix aus Ideen aus dem heimatlichen Liederbuch – nein, kein Fado – in ziemlich jazzig angehauchten, zuweilen rhythmisch vertrackten Arrangements. Das klingt dann schnell ziemlich Brasilianisch.
Diesem Mix bleibt Maio treu, verzichtet auf allzu hektische Tempiwechsel, und nutzt noch einen produktionstechnischen Trick: der Sänger übernimmt auch sämtliche Begleitstimmen. Das klingt kompakt und gibt spannende Harmonien und ein Spiel mit angenehmen Pop-Dissonanzen. Der Komponist selber spielt Mandoline und eine traditionelle Form der Geige, die Rabeca. Seine Begleitmusiker nutzen fast ausschliesslich akustische Instrumente – ab und an ist eine dezent klingende elektrischen Gitarre zu hören, oder eine Hammond-Orgel.
Sie sind oft beschwingt, manchmal etwas verkopft, diese neuen Lieder aus Portugal. Vielleicht auch, weil sie auf keinen Fall in eine Stilschublade eingesperrt werden wollen.
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