Die momentane Formation Solatge ist eine weitere Häutung der musikalischen Identität von Mara Aranda.
Die musikalische Quelle, aus der die Sängerin Maria Aranda für dieses Projekt schöpft, sind die alten Liedersammlungen aus dem Königreich Aragón. Die Harmonien und Melodien der mittelalterlichen Welt erforschte sie bereits mit ihren älteren Projekten. Für «L’Ham de Foc» schrieb sie zusammen mit Efrén López neue Songs in alter Tradition, mit «Aman Aman» schöpfte sie aus dem Fundus der sephardischen Juden. Jetzt geht sie doppelt so weit zurück in der Zeit und schöpft aus einer 1000 Jahre alten Liedkultur, die zwischen den Pyrenäen und Süditalien zuhause war.
Da die Songs und Tänze aus dem Alltag, der Arbeit, der Liebe und dem Leid heraus geschrieben wurden, haben sie keine Mühe, auch in der Gegenwart zu bestehen. Die Instrumentierung mit u.a. Dudelsack, Bousouki, Keltischer Harfe, Laute, Krummhorn und Gitarren ist mittelalterlich ausgerichtet. Die Arrangements jedoch entsprechen den heutigen Hörgewohnheiten. Im Zentrum aller Songs steht Mara, die mit klarer Stimme und ohne übertriebenen Pathos den Liedern neues Leben einhaucht. So entstanden Interpretationen, die mühelos über die Zeiten hinweg wirken. Das ist Folk-Musik ohne Berührungsängste.
Auch wenn die Zeit in den Liedern klar hörbar ist, so haben sich die Songs auf dem Weg in die Gegenwart doch vom Staub und Muff des Mittelalters befreit.
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