Mari Boine – Sterna Paradisea (Čuovgga Áirras)

mari-boine-sterna-paradisea-gsMari Boine ist eine Meisterin im vertonen von Seelenlandschaften. Und verknüpft auf dem aktuellen Album mühelos die Kultur der Samen im hohen Norden mit jener der Xhosa in Südafrika.

Weit, aber konsequent, ist der Weg, den Mari Boine bisher zurücklegte: Von der jungen Sami-Sängerin, die der Welt die Joiks ihrer Heimat brachte und sich dabei auf die Trommel als Begleitung verliess, bis zur Singer/Songwriterin die sie heute ist. Jede CD ist ein Reisetagebuch, die Songs wie Fotos, Erinnerungen. Im letzten Jahr entstand der Filmsoundtrack zu   «The Kautokeino Rebellion». Dort arbeitete sie auch mit der Sami-Lyrikerin Rawdna Carita Eira zusammen. Eine Zusammenarbeit, die sich jetzt in über der Hälfte der Songs fortsetzt, denn Rawdna malt so mit Worten, wie es Mari mit Tönen macht.

We sell the fairest dreams here
We promise a fresh new tomorrow
(aus Soria Moria Palássa)

Boine bringt auch Afrika in ihre Musik. In drei Songs spielen die Xhosa-Sängerin Madosini und der Chor der Abaqondisi Brothers eine tragende Rolle. Neben dem erdigen Xhosa-Harmonien haben Boine und die Multiinstrumentalisten Svein Schultz und Ole Jørn Myklebust eine Klanglandschaft aufgebaut, die zwischen sphärischer Begleitung, vorsichtig ausbalancierter Technologie und nordisch-jazziger Klangmalerei liegt. Das Album ist popiger, zugänglicher, aber doch meilenweit weg vom Mainstream. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Songs auf der Bühne mehr zelebriert als gesungen werden müssen. Aber das kann jeder selber überprüfen: die Sängerin ist bis Ende Jahr zwischen Helsinki, Berlin und Kapstadt unterwegs.

Die Songs auf Sterna Paradisea entwickeln einen starken Sog. Wer mitreist, lernt Innenwelten kennen

Rating: ★★★★☆ 

Mehr Infos über Mari Boine …

 

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