They did it again! Aber eine Doublette von «Svalan», der ersten Duo-Zusammenarbeit von Maria Kalaniemi und Eero Grundström, ist «Mielo» nicht.
Sie kennen sich schon lange, die Akkordeonistin und der Harmonium-Spieler. Schon auf «Vilda Rosor» war Eero Grundström in der Band von Maria Kalaniemi. Ihr 2017er-Duett-Album «Svalan» war die vertiefte, ausbalancierte Zusammenarbeit der beiden Klangwerker, und erntete weltweit grosses Lob. Kalaniemi, die Melodien-Entwerferin, die Ausschweifende, und Grundström, in Personalunion Harmonium-Spieler und Soundengineer, der Strukturierer, legen jetzt eine weitere Melodiensammlung vor.
Das Album dürfte in derselben Form entstanden sein, wie es Eero im Podcast «Sing’s mit hundert Zungen» beschrieb:
Mit Maria ist keine einzige Note aufgeschrieben. Wir spielen zusammen, ich nehme es auf, und dann hören wir es gemeinsam an. Maria spielt etwas, oder mir schwebt ein Sound vor – und wir können es ausprobieren. Wir beide kennen uns schon sehr lange. Maria kennt meinen Stil, und wenn sie mich etwas spielen lässt, weiss sie auch in etwa, wie es herauskommen wird.
Was beide in hoher Perfektion beherrschen: die Freude am Klang, an den Assoziationen, welche durch eine Melodie freigesetzt werden. Wo sich Kalaniemi vielleicht in repetitiven Schlaufen verlieren könnte, holt Grundström sie ein, bindet sie an eine Songstruktur. Er dürfte auch für die Feinarbeit in den rhythmischen Arrangements zuständig sein. Marias Gesang ist zurückhaltend, Lyrics gibt’s kaum, ihre Stimme ist eher Lead-Melodie zum Akkordeon. Aufgenommen haben die beiden wieder im Svalan-Studio, und wahrscheinlich haben sie zwischen den Sessions ausgedehnte Spaziergänge in den Wäldern rund um Espoo herum genossen.
Ich würde jedem Hörer diese CD empfehlen, der mich fragt: Wie klingt denn die finnische Seele? So klingt sie. (OK, man müsste in dieser Definition noch explizit die Heavy-Metal-Seite der finnischen Seele ausklammern, aber ansonsten…;-)
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