Marina Satti, die Sängerin und Chorleiterin aus Kreta, hat sich entschieden, den abenteuerlichen Pfad zwischen Tradition und Indie-Pop weiter zu gehen.
Sie hätte es auch einfacher einrichten können: Ihr Sommerhit aus dem Jahr 2017, Mantissa, hätte bestens als Sprungbrett in die Mainstream-Popwelt getaugt. Doch die Sängerin, Komponistin und Chorleiterin ist zu stark an Musik interessiert. Sie ist zu tief in die Tradition der polyphonen Gesänge der östlichen Mittelmeerregion eingetaucht, um diese jetzt nicht noch weiter erforschen zu wollen:
“Polyphony is not just meant in the literal way that there are a lot of voices. It also has a metaphorical aspect, the exchange and communication with others. Music is the thing that brings us together.”
Aus einem Interview mit Liv Toerkell vom Musik-Magazin NBHAP
Auch die Polyphonie kann und darf gedehnt werden. Zusammen mit ihrem Ensemble «fonés» lotet sie aus, wie weit die Stimmen zwischen klassischer Polyphonie und der AutoTune-Ästethik der Gegenwart gehen können. Unterlegt werden die Melodien mit tiefen Subbässen, Rhythmus-Elementen aus dem Hip Hop, verfremdenden Klangschnipseln, Wispern aus den Filtern der Sequenzer, oder mit Zurna- und Streicher-Pinselstrichen.
Die technischen Einfärbungen gehen nie soweit, dass sie zum Selbstzweck werden. In den vielen Konzert-Aufzeichnungen auf YouTube belegen die Musikerin und ihre BegleiterInnen, dass sie jeden Song auch ohne Technik glaubhaft und ausdrucksvoll interpretieren können.
Dies ist die erste Studioproduktion von Marina Satti – ich freu mich schon jetzt auf all die weiteren, die in den nächsten Jahren kommen werden!
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