Der Akkordeonist Mario Batkovic, Schweizer mit kroatischen Wurzeln, hat tief in sein Instrument hineingehört und mitgeatmet.
Der Krieg hat Mario Batkovic aus seiner kroatischen Heimat in die Schweiz vertrieben. Seine Heimat wurde aber erst mal sein Akkordeon, Wunschinstrument seit er vier Jahre alt war. In der Mundart-Rockband «Kummerbuben» und mit seiner eigenen Balkantruppe «Destilacija» fand er später auch auf der Bühne eine weitere Heimat. Es entstanden auch Film-Soundtracks.
Aber am liebsten verkriecht sich Batkovic in sein Instrument. Wer so intensiv mit seinem Akkordeon atmet, der kommt auch mit ungewohnten Klängen und Melodien von seinen Reisen zurück. Er wusste schon immer, dass er und sein Instrument mehr wollten, als nur gerade Musiker sein. Er wollte etwas Neues schaffen.
Soundsuche über die Töne hinaus
Batkovic baut aus Sounds und Raum eine Klangwelt, die irgendwo zwischen den repetitiven Melodieschlaufen der Minimal Music Komponisten und dem Akkordeon-Klangverständnis von finnischen Kollegen wie Antti Paalanen oder Kimmo Pohjonen liegen. Das Instrument besteht ja aus mehr als nur den Tonzungen. Hier klappern die Tasten, schnauft der Blasebalg schwer, knistern Leder und Karton.
Diese Klangwelt fing Mario Batkovic bereits 2015 auf seiner ersten Solo-CD ein (Original-Cover ist nebenan). Ein Exemplar davon gelangte auch in die Finger von Geoff Barrow von Portishead. Der war von der Klangwelt des Akkordeonisten so angetan, dass er nun für den internationalen Markt das Werk neu auflegt, inkl. zwei neuer Songs. Und es scheint, dass Batkovic den Sprung in die weite Welt geschafft hat: Konzerte in London oder Berlin, Produzentenjobs, Einladung als Gastmusiker ins Studio. To be continued….
Es empfiehlt sich, diese CD mit hoher Aufmerksamkeit und auf guten Abspiel-Geräten zu geniessen!
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