Die Fadokönigin stöbert im heimischen Liederbuch und bringt Klassiker zum schimmern. Es sind jene Songs, welche die Grundlage der Liederabende in den Casas de Fados bilden, und die sich über die Jahrzehnte immer wieder gewandelt haben.
In den meisten Musiktraditionen gibt es einen Grund-Liederschatz, aus dem sich jede neue Generation neu bedient. Treffen sich Fadistas zum Liederabend, wird oft eine bekannte Melodie aufgegriffen, dazu aber eine neue, persönliche Geschichte gesungen. So verbinden sich Tradition und Gegenwart ständig auf’s Neue. Es gilt aber auch das Umgekehrte: Dass ein bekanntes Gedicht auf einer neuen Melodie ganz neu interpretiert wird,
Mariza hat ein Dutzend dieser klassischen Texte und Melodien neu interpretiert. So tragen die Songs zwei Titel: Zum einen den Titel des Gedichts, und dann den Namen der Melodie. Begleitet wird sie von einem ebenso klassischen Trio: Bassgitarre, spanische und portugiesische Gitarre. Sie lässt ihren Begleitern aber alle verzierenden Freiheiten. Stimme und Saiteninstrumente ranken so eng in- und umeinander, dass diese Aufnahme in Live-Situationen entstanden sein müssen.
Diese Fados lassen die Zeit zu Staub zerfallen. Mariza zelebriert die Tradition ohne falsche Patina, aber mit viel Respekt und anhaltender Neugier.
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