Mariza – Mariza

Mariza - CoverDas selbstbetitelten Album von Mariza ist auch Programm: sie ist hier nicht nur Fado-Interpretin, sondern vor allem sich selbst.

Bereits mit dem letzten Album «Mundo» hatte Mariza einen Richtungswechsel vollzogen: weg von der strikten Fado-Tradition mit ihren zuweilen einengenden Strukturen. Hier markiert Mariza einen weiteren Übergang, indem sie wohl die gefühlsbetonten Melodien und deren Interpretationen übernimmt, sich aber über die Fado-Strukturen hinwegsetzt. Der Richtungswechsel geht Richtung Pop.

Mariza hat ihre Stimme so gut im Griff, dass sie einen „Fehler“ nicht macht: sie übernimmt nicht das Tremolo in der Stimme, das so viele Fado-Sängerinnen benutzen, um die langen Töne zu halten, und um Leidenschaft auszudrücken. Es ist immer noch da, aber wird kaum eingesetzt. Die Songs sind damit persönlicher, ihre Stimme wirkt nahbarer und näher. Wahrscheinlich nicht zur Freude der Puristen, aber sicher zur Freude ihrer Fans.

Auch die Instrumentierung weicht auf einigen Songs leicht von der klassischen Linie ab. Tiefe E-Bässe, dezente Perkussion, ein spoken word-Einschub, ein Duett mit dem Cello von Jacques Morelenbaum, eines mit Maria da Fé, einer Fado-Ikone der Vorgängerinnen-Generation, ein Song mit vielen Freunden und Freundinnen: das Album hat viele Farben und zeigt eine vielschichtige Sängerin.

Ein Album der Neudefinition, ohne die Vergangenheit vergessen zu wollen. Ruhig, nahbar und selbstsicher.

Rating: ★★★★★ 

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