Mariza – Terra

mariza-terra-gsDie Fado-Königin trifft neue Freunde und weitet sorgfältig die musikalischen Grenzen des Fado aus.

 

Mariza hat den Fado nicht nur in ihrer Heimat Portugal aus dem Dornröschenschlaf erweckt, sondern ihn auch erfolgreich in die Welt(musik-Szene) hinausgetragen. Seit 2000 feiert der Fado ein sensationelles Revival, und die Botschafterin dieser Musik singt nicht mehr irgendwelche Jazzcovers in einer Kneipe, sondern in der Carnegie Hall – auch wenn sie selber das singen in den Fado-Kneipen von Lissabon genau so liebt. Ihre Musik wächst nun über die Heimat hinaus, bezieht andere portugiesische Quellen in ihre Musik ein: die Kapverden, Brasilien.

Auch wenn Mariza die Tradition hochhält, hat sie sich doch daran gemacht, die musikalisch engen Strukturen des Fado aufzuweichen. Mit Javier Limón hat sie sich einen Produzenten geholt, der auch eher den Geist eines Musikstils ehrt, und etwas weniger die Form. So steht seine Flamenco-Gitarre gleichberechtigt neben jener von Dominic Miller, der schon bei den Pretenders spielte, oder bei Sting. Pianos bringen einen jazzigen Touch in die Lieder, die Perkussion hat einen sicheren Platz erhalten. Mariza lädt andere SängerInnen ein, so die helle Stimme von Tito Paris von den Kapverden und die rauchige Stimme von Buika aus Spanien.

Wenn es überhaupt einen Wermutstropfen geben könnte, dann den, dass Mariza fast zu schön singt – es dünkt einen, als betrüge die Klarheit und Sicherheit der Stimme den Herz-Schmerz der Sehnsucht in den Texten. Aber nur fast.

Rating: ★★★★☆ 

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