Markku Lepistö hat zu seinem Akkordeon ein Piano und eine Mandoline gesellt. Für einmal steht nicht das diatonische Akkordeon im Zentrum, sondern die „kleine Schwester“.
Das Album ist das Ergebnis einer Liebesbeziehung, und einer Doktorarbeit. Vor mehr als einem Vierteljahrhundert begann sich der Akkordeonist Markku Lepistö für das einreihige Akkordeon zu interessieren. Er lernte diese „archaische“ Form des Instruments nicht in Cajun-Kreisen kennen – wo es immer noch beheimatet ist – sondern über kanadische, französisch sprechenden / singende Musiker der Quebec-Region.
Das bautechnisch „einfache“ Instrument wurde später zum Objekt der Doktorarbeit von Lepistö an der Sibelius-Akademie. Die Mehrheit der Kompositionen auf dieser CD entstanden im Umfeld dieser Doktorarbeit. Die Absicht von Lepistö war, das Tanzinstrument zu adeln und in die Kammermusik einzuführen. Dabei unterstützen ihn der Mandolinist Petri Hakala und die Pianistin Milla Viljamaa.
Viele Klangfarben
Ich ertappte mich dabei, dass ich mich beim ersten Stück «Introitus» fragte: Ist das jetzt ein Akkordeon oder eine Mundharmonika, welche hier die Melodie führt? Doch mit jedem Stück wird erkennbarer, dass Markku Lepistö ein ambitioniertes Ziel verfolgt: dem archaischen Instrument so viele Klangfarben zu entlocken wie nur immer möglich. Seine Mitstreiter stellen ihre Kunst ebenfalls voll in diesen Dienst.
Lepistö kennt das Spiel mit den Klangfarben. Er sammelte in seiner langen Karriere viele Sounderfahrungen u.a. mit Värttinä, mit seinem Duo-Partner Pekka Lethi, oder mit der Klezmer Truppe «Doina Klezmer».
Man muss schon aktiv werden um zu dieser Musik zu gelangen. Die CD ist nämlich nicht über die üblichen Vertriebskanäle erhältlich, sondern kann nur bei CD Baby und beim Künstler selber bestellt werden.
Tanz und Träumerei, Turbulenz und Melancholie wechseln sich auf diesem Album ab. Die perfekte Tonspur zu einem knisternden Kaminfeuer.
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