Marta Topferová hat das seltene Talent, sich Stile und Klangräume so einzuverleiben, dass ihre eigenen Lieder tönen als wären sie Teil des überlieferten Liederbuchs.
Nach jahrelangem Pendeln zwischen New York, Morón und Prag ist die tschechische Komponistin und Sängerin nach Hause zurückgekehrt. Wobei „nach Hause“ ist der falsche Begriff. Ihr „zu Hause“ war immer die Musik, doch jetzt schöpft sie vermehrt wieder aus den Quellen ihrer alten Heimat, der osteuropäischen Klangwelt ganz allgemein.
Milokraj hiess das Album, für das die Topferová 2013 zusammen mit dem Bassisten Tomáš Liška verantwortlich zeichnete. Heute ist Milokraj der Name ihrer Band. Es sind dieselben Musiker, doch man hört es deutlich: sie sind zu einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden. Die Schwermut ist dem Tänzerischen gewichen. Die luftigen Arrangements hellen selbst die Balladen auf, in denen die Altstimme der Topferová zuhause ist.
Warme Harmonien
Es ist ein glückliches Zusammentreffen: eine jazzig-lyrische E-Gitarre, ein Zymbal das rasen und erzählen kann, eine Geige die mit der Stimme dialogisiert, ein Bass der zuverlässig das Gehtempo bestimmt und das Cuatro der Komponistin. Und alles im Dienste der warmen, weichen Stimme von Marta Topferová.
Jetzt, wo die Tage kürzer werden, die Nebel wieder wachsen, wo bald die ersten Scheiter im Kamin brennen werden, ist dies die richtige Musik für die Abendstunden.
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