Der Titel ist eine Anspielung auf die Flucht der Sängerin aus dem Bürgerkriegs-Elend von Somalia anfangs der 90er Jahre. Aber auch ihren Brückenschlag zwischen traditioneller und moderner Interpretationskunst.
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Lei Lei / Kufilaw / Somali Udida Ceb
Myriam Kursaal war die erste somalische Frau, die in ihrer Heimat Jazz-Songs interpretierte. Sie war auch ein Mitglied der nationalen Grossformation Waaberi. Anfangs der 90er Jahre sah sich die Sängerin aber gezwungen, mit ihren fünf Kindern die Heimat zu verlassen. Eine Odyssee über Kenia und Äthiopien führte sie schliesslich nach Dänemark, so sie bis heute im Exil lebt. Mit einigen Mitgliedern von Waaberi spielte sie bereits 1997 für das Label Realworld Aufnahmen unter dem Titel «New Dawn» ein.
Ein Grossteil des Repertoire dieser Produktion stammt aus Maryams traditionellem Liederbuch. Wobei traditionell hier nicht mit traditionalistisch verwechselt werden kann. Als Jazzsängerin hatte sie schon früher den Melodien einen neuen, westlicheren Touch gegeben. An den Reglern dieser Produktion aus dem Jahre 1998 sass u.a. Simon Emmerson, Kopf des Afro Celt Sound Systems. Ein Mix aus dänischen Studiomusikern und Musikern aus dem Waaberi-Umfeld machen diese CD zu einem Pop-Juwel. Manchmal ist etwas gar viel Pop-Produktion drin, aber die strahlende Präsenz der Sängerin steckt das weg und überzeugt auch heute noch. Diese Aufnahme sind leider alles, was Maryam bisher im Westen produzierte.
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