Bluegrass, Americana und Forró zu kombinieren ist keine seltsame Idee der Musiker von Matuto, die sonst schon alles ausprobiert haben, sondern eine Kombination die wirklich in Ohr und Knie geht.
Die Idee, Rhythmen aus Pernambuco, dem Nordosten Brasiliens mit amerikanischen Musikstilen zu vermischen ist nicht ganz neu. Ein Beispiel wäre da Nation Beat. Und irgendwie scheint der Forró sich in den Schluchten New Yorks wohl zu fühlen, Beispiel hierfür: Forro in the Dark. Und nun die Matuto-Kombination: Noch eine rechte Portion Jazz hinzu (auf der CD), und live etwas prägender auf Bluegrass gesetzt. Dreh- und Angelpunkt bei Matuto sind das Akkordeon von Rob Curto und Gesang / Gitarre von Clay Ross.
Matuto waren für viele an der WOMEX 2011 eine groovende Überraschung. Wo auf der Bühne der Schub im Vordergrund steht, ist die erste CD-Produktion etwas zurückhaltender. Manchmal ist die Handbremse etwas angezogen, macht das aber mit harmonischen Arrangement-Ideen wieder wett. Egal ob in den Eigenkompositionen oder neu-gedeuteten Klassikern: dort wo’s abenteuerlich wird beginnt das Fest. Perkussion, Bass, Schlagzeug und Akkordeon sind eine gut abgestimmte Groovemaschine, Clay meistert singend sowohl die amerikanischen wie die brasilianischen Melodien bestens und lässt die Gitarre auch mal brettern. Die Fiddle hält sich auf der CD etwas im Hintergrund, darf sich dafür auf der Bühne umso mehr austoben.
Für Ohren, die Abenteuer lieben – und die Live-Erfahrung zeigt: da steckt noch viel mehr Energie in dieser Mischung als auf diesem Erstling eingefangen wurde.
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