Lässer setzt sein Projekt fort, die traditionelle Schweizer Musik von ihrer Schwere zu befreien. Es gelingt ihm am besten dort, wo er und seine Mitstreiter sich nicht zu stark auf die Vergangenheit verlassen.
Die Mehrheit der Songs auf der neuen CD des Überlandorchesters stammen aus der Feder von Max Lässer. Einige sind zusammen mit dem Schwyzerörgli-Meister Markus Flückiger entstanden, andere mit dem Gast auf dieser CD, mit Hubert von Goisern. Dazwischen eingestreut Adaptionen von Liedern aus der wiederentdeckten Liedersammlung von Hanny Christen. Da wollen viele musikalische Aussagen unter einen Hut gebracht werden, und das gelingt nicht immer.
Frisch und leichtfüssig musiziert das Überlandorchester dort, wo keine Vorbilder oder ausgewiesene Traditionen die Sicht verdecken. Dass ein Walzer durchaus aus der Behäbigkeit freikommt beweist von Goiserns Schlussstück «De letscht Walzer». So federleicht und spielerisch auch einige eigene Stücke daherkommen («Lady Nussbaumer», «Luzein»), so mächtig auf den Takt gespielt sind andere, und da eben vor allem die traditionelleren Nummern («Pariser Polka», «Gletscher Anni»). Das ist dann manchmal so bodenständig, dass man meint mit den Bergschuhen auf dem Tanzboden steigen zu müssen.
Ich wünsche mir, dass sich die Musiker in der Live-Vorführung von den Arrangements freispielen können, dann tönt da wirklich neue Volksmusik.
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