Gitarren und Handorgeln auf der Suche nach dem was echt ist in der Schweizer Volksmusik.
Der Gitarrist Max Lässer ist einer der vielseitigsten Saitenvirtuosen der Schweiz. Immer wieder kommt er neben seinen afrikanischen und amerikanischen Projekten zurück auf die Schweizer Volksmusik – auch, weil es eine technische Herausforderung ist, die Polkas, Mazurkas und Walzer auf die Gitarre zu übertragen. Markus Flückiger kommt aus der traditionellen Volksmusik und ist heute einer der innovativsten Schwyzer Örgeli und Akkordeon-Interpreten. Für einige Aufnahmen (daher das „+“) kamen Instrumente wie Hackbrett, Bass, Perkussion und Trümpi hinzu.
Dass es den beiden Musikern um die Melodien geht erkennt man daran, dass diese Produktion die traditionellen Fans von Max Lässer wohl nicht zufrieden stellen wird – zuviel heimatliche Klänge sind da drin. Die Volksmusik-Traditionalisten andererseits werden nicht zufrieden sein, weil diese zu offen interpretiert wird. Dass hier vor allem Lieder aus der Sammlung von Hanny Christen gespielt werden, dürfte ebenfalls manchem Blut-und-Boden-Volksmusikanten nicht passen. Denn die Lieder-Sammlerin Christen hat aufgezeigt, dass die Volksmusik bis vor wenigen Jahrzehnten eine viel reichere und interessantere Musik war als das, was heute als heimatliche Klänge definiert ist. Die Neuauflage der Sammlung hat die alte Diskussion «Was ist die wahre Volksmusik» wieder angefacht.
Für alle, welche die Nase nicht rümpfen, wenn sie Schweizer Volksmusik hören, und jene welche den Reichtum eines volksmusikalischen Erbes schätzen, ist diese Produktion ein Leckerbissen.
- Allons voir chez les filles [audio:2009/01/les-filles.mp3]
- De Ziegi [audio:2009/01/de-ziegi.mp3]
- Hackbrett Walzer [audio:2009/01/walzer.mp3]
Rating:
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