Das Korsett der World Music ist Mayra Andrade etwas eng geworden. Sie sucht nach neuen Horizonten und diese heissen Pop und Jazz.
Mayra Andrade startete vor sechs Jahren als eine der jungen, frischen Frauen-Stimmen von den Kapverdischen Inseln. Mit dem zweiten Album «Storia, Storia» verstärkte sie die brasilianische Färbung ihrer Songs. Nun sind Jazz und Pop dran. Wobei Pop bei ihr Chansons mit französischen Texten meint, drei Songs singt Mayra Andrade zudem auf Englisch. Diese Stilvielfalt hat auch mit den Komponisten zu tun, die hier Songs beigesteuert haben. Die Liste reicht von Mario Lucio über Tété bis Piers Facchini.
Es ist ein Slalom durch die Sprachen und Stile, das macht die Produktion etwas unruhig. In meinen Ohren ist es auch auffällig, auf welchem stilistischen Territorium sich Mayra Andrade wohl fühlt, weil sie zuhause ist, und wo sie auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten ist. Und zwischendurch gelingt es ihr, alle Einflüsse luftig zu verschmelzen.
Toll, dass sich eine junge Sängerin erlaubt, die Suche nach neuen musikalischen Ufern auch auf ihren Produktionen zu dokumentieren. Vom Hörer verlangt dies Flexibilität und Abbau von stilistischen Erwartungen.
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