Mayra Andrade, eine der herausragenden Stimmen zwischen Portugal und den Kapverden, verschafft sich mit einem Folktronica-Album ein neues, klares Profil.
Wir kennen viele Frauenstimmen von den kargen Inseln im Atlantik. Alle müssen es sich gefallen lassen, dass sie irgendwann mit der Über-Mutter Cesaria Evora verglichen werden, denn es ist etwas ausgesprochen Prägendes in den Melodien der Kapverden. Da ist es zwingend, dass frau eine klare Balance zwischen Lusafrica-Grooves, Kapverden-Schmelz und brasilianischen Anleihen behält. Und mit Sounds und Stilen spielt.
Maydra Andrade macht mit jedem Album eine Häutung durch. Standen in der letzten Produktion Ausflüge in den Jazz und Reggae an, so spielen die elektronischen Möglichkeiten bei dieser Produktion eine wichtige Rolle. Jetzt kommen urbane und elektronische Einflüsse zum tragen. Ein Grossteil der Rhythmen und der Programmierung wurden mit 2B und Akatché eingespielt, beide zuhause in den angesagten Produktionsstudios von Abidjan und Dakar und im Umfeld von Leuten wie WizKid oder Sidiki Diabaté tätig.
Jetzt ist Manga aber kein «afrikanisches», sondern ein poppiges Album für West-Ohren geworden. Dass noch immer viel kapverdischer Klang in den Aufnahme drin ist, dafür sorgt der langjährige Begleiter von Mayra, der Multiinstrumentalist Kim Alves. Die einzelnen Ingredienzen dieses Afropop-exotischen Musikmixes kommen sich ganz selten in die Quere, sondern harmonieren bestens. Und in dieser neuen musikalischen Haut fühlen sich Mayra Andrade und ihre kreolischen Melodien auch hörbar wohl.
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