Mauritius ist ein Paradies für die Habenden und die Besucher. Die Geschichte und der Alltag der Inselbewohner ist aber alles andere als paradiesisch – Menwar ist ihr Chronist und Gewissen.
Die Geschichte von Mauritius ist ein Spiegel der Kolonialzeit: Portugiesen, Holländer, Franzosen, Engländer haben hier regiert. Und Sklaven gehalten. Menwar stammt aus einer dieser ehemaligen Sklavenfamilien. Obwohl selber nicht politisch aktiv, ist er ein scharfer Beobachter und Kommentator der Lebensumstände und Diskriminierung der kreolischen Bevölkerung im Ferienparadies. Er gilt als einer der treibenden Entwickler von Sega, diesem Musik- und Tanzstil, welcher afrikanische und madegassische Elemente verschmolz. Ende des letzten Jahrhunderts war dies der Soundtrack der Parties nicht nur am indischen Ozean, sondern in der gesamten Francophonie.
Menwars Sound lebt von einer fünfköpfigen Perkussions- und Gesangstruppe. Sie liefern den Grundsound mit Mbira, Congas, Triangel und diversen Instrumenten, die Menwar z.T. selber erfand oder verfeinerte. Den Schub holt sich die Truppe von einem mal rollenden, mal funky Bass. Und von einer wirbligen, peitschenden oder perlenden Gitarre, welche mal die Rhythmusgruppe, mal die Leadstimme unterstützt. Diese Kombination entwickelt einen mitreissenden Sog, der kein Bein ruhig lässt. Aber auch nachdenkliche, ruhige Nummern haben bestens Platz im Repertoire.
Die (seltenen) Konzerte von Menwar sollen oft den Charakter eines Tanz-Rituals annehmen – hat man dieses Album im Player, wird schlagartig klar, dass es anders gar nicht sein kann!
- Ras Dimunn [audio:2010/01/ras-dimunn.mp3]
- Sizann [audio:2010/01/sizanne.mp3]
- Baz Militer [audio:2010/01/baz-militer.mp3]
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