Der Abschlusstag am diesjährigen Paleo Festival in Nyon war ein Durchhalten gegen die Wassermassen, die vom Himmel herab strömten. Das bescherte den Bands auf den Zeltbühnen mehr Zuhörer, während die Stars auf den grossen Bühnen auf die Wasserdichtheit ihrer Fans zählen mussten.
Menwar eröffnete im Village du Monde gleichzeitig mit dem Gewitter draussen sein eigenes musikalisches Feuerwerk. Mit seinem Trio «Twra Cinq Sous» (E-Gitarre, Perkussion und ihm selber mit Gitarre, Mbira oder Kayamb) legte er die aktuellen Interpretationen seines Albums «Ay Ay Lolo» vor. Menwar ist kein Showkünstler, sondern ein Herzmusiker. War das Konzert manchmal etwas fahrig, schaffte es der Sänger immer wieder, das Publikum mit Witz, Tanz und Charisma zu begeistern.
Sufi-Gesänge gab’s anschliessend mit dem Frauenchor Deba von der Insel Mayotte. Lead-Chor-Wechselgesänge trugen die Suren des Propheten vor, dezent unterstützt von Tambourin-Perkussion. Die Füsse blieben auf dem Boden, getanzt wurde nur mit den Armen, dies aber in recht komplexen Choreografien.
Blu-Funk von den Komoren
Mounawar muss ein Fan von Keziah Jones sein, denn die Grooves, die dieser Sänger mit seinem Trio abfeuerte, waren purer Blu-Funk. Damit war aber auch schon viel Pulver verschossen. Die Breaks stimmten punktgenau, abgezirkelt von einem pfeilschnellen Drummer, aber den Melodien fehlte es an Abwechslung. Trotzdem: die Zuhörer tanzten zufrieden auf dem langsam immer matschiger werdenden Zeltboden des Dôme.
Rückblicke, Fotos, Videos und Erinnerungen bietet die Site des Paleo-Festivals.
Überblick der Berichterstattung:
- Freitag – Maloya Power
- Samstag – von Süd nach Nord
- Sonntag – von Sufi bis BluFunk
Schreibe einen Kommentar