Eine Gitarre, einen Bass oder etwas Perkussion – mehr brauchte Mercedes Sosa nicht, um ihre Lieder zu einem Hörerlebnis zu machen.
Unter dem Label «Nueva Canción» schufen die Liedermacher Südamerikas anfangs der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts eine eigene Musiksprache. Sie sangen vom harten Leben, der Ungerechtigkeit und dem Leid, zugefügt durch Repression und Politwillkür der Militärdiktaturen. Einige Musiker starben, so der Chilene Victor Jara. Andere wurden ins Exil getrieben, wie die Brasilianer Caetano Veloso oder Gilberto Gil. Mercedes Sosa war eine der argentinischen Stimmen des Nuevo Canzión. Auch sie lebte einige Jahre in Paris und Madrid im Exil.
Aber ihre Heimat, ihre Quelle war Argentinien. Sie kehrte noch vor dem Sturz der Militärs in die Heimat zurück. Aus der Protestsängerin wurde eine der geliebtesten Stimmen Südamerikas. Drei Mal gewann sie einen Grammy für das beste Latin-Folk Album, für «Corazón libre» 2006. Es bringt spärlich instrumentierte Songs. Die rein akustische Begleitung und die eingeladenen Mit-SängerInnen bringen die Ausstrahlung der Stimme von Mercedes Sosa zu richtig zum leuchten. Es ist über weite Strecken auch ein Zusammentreffen der Musiker ihrer Generation. Mercedes Sosa starb am 4. Oktober 2009.
Ein ruhiges Album, getragen von Weisheit und Dankbarkeit. Noch im Oktober 09 soll das Doppelalbum «Corazon» erscheinen, für das Mercedos Sosa SängerInnen wie Shakira, Daniela Mercury oder Caetano Veloso eingeladen hatte.
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