Bei der bulgarisch-ungarischen Band Meszecsinka ist man versucht, neue Musikbeschreibungen zu erfinden. Weil die Band in keine Schublade passt.
Meszecsinka beschrieben ihre Musik einst selber als «psychedelische World Fusion». Manchmal wird Fusion ausgetauscht mit «New Wave Folk». Meine erste Assoziation war «Art Folk» – was in sich ein Paradox ist. Bei all diesen Beschreibungs-Versuchen wird zudem auch oft eine wichtige Zutat nicht erwähnt: Trance. Eine andere wäre: Traum.
Man kann alles etwas nüchterner betrachten: Das Quartett besteht aus Musikern aus Polen, Bulgarien und Ungarn. Im Zentrum stehen die Sängerin und Tänzerin Annamária Oláh, und der Gitarrist/Pianist Emil Biljarszki. Annamária selber singt auf den früheren Produktionen in sieben Sprachen. Die musikalischen Einflüsse der Band stammen aus ganz Osteuropa. Sie reichen aber auch bis nach Spanien, und auf den Migrationswegen der Gypsies bis in den Fernen Osten.
Annamária besingt gerne Traumbilder, auch Ängste. Seelenlandschaften, in bildhafte Poesie gebunden. Die Band spielt nicht einfach ein musikalisches Arrangements um eine Melodie, sondern baut ganze Klanglandschaften um die Sängerin herum. Das Ganze klingt gleichzeitig archaisch und dynamisch komplex. In Ungarn zählt die Truppe zu den innovativsten Exponenten der Folk- und Weltmusik-Szene.
Diskografie (Auszug)
2012: Meszecsinka
2016: Álomban Ébren / Awake In A Dream
2019: Állj Bele A Mélybe / Stand Into The Deep
2022: Árnyék / Shadow
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