Äthiopische Grooves treffen auf jazzig-popige Arrangements – Minyeshu ist auf der Suche nach ihrem Platz zwischen alter und neuer Heimat.
Als Mitglied der Truppe des «Ethiopian National Theater» bereiste Minyeshu Kifle Tedla Europa und blieb 1996 in Belgien, resp. Holland hängen. Hier baut sie nun ihre zweite musikalische Heimat auf. Das Interesse an äthiopischen Grooves hat in den letzten Jahren ja merklich zugenommen. Beispiele dafür sind Gigi Shibabaw, die in Amerika eine neue Heimat gefunden hat. Oder das Interesse an der Compilation-Serie «Ethiopiques», welche erfolgreich seit zehn Jahren Musik aus Äthiopien veröffentlicht.
Minyeshu zeichnet für alle Kompositionen auf diesem Zweitling verantwortlich. Entstanden sind sie in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Gitarristen Donnie DuVall, oder Ehemann, Multiinstrumentalist und Produzent Eric van de Lest. Kora und Ngoni-Spieler Zoumana Diarra kommt aus Mali, Bassist Shihab Sharhabil aus dem Sudan und auch der Rest der Band und der geladenen Gäste ist sehr afrikanisch-international. Trotzdem: der Funke will nicht richtig springen. Es sind Kompositionen und noch keine lebendige Songs.
Minyeshu live zu sehen dürfte der einzig Weg sein zu prüfen, ob die Songs zum Leben erwachen.
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