Die Musik von Moonlight Benjamin ist ein Zusammenstoss der Kulturen. Haiti trifft Frankreich und kreiert keine Postkartenidylle, sondern selbstbewussten Voodoo-Bluesrock.
Aufgewachsen in Port-au-Prince mit Jazz und Kirchenmusik erinnerte sich Moonlight auch an die vielen Beschwörungen und Bittgesänge ihrer Jugendzeit, die von Unglück und Verlust belastet war. Der Tod war allgegenwärtig. Singen wollte sie, und zwar Roots-Musik; Musik aus den Tiefen der Voodoo-Tradition und der eigenen Gefühle.
Die Liebe brachte sie später nach Frankreich, nach Toulouse. Hier wurden die Chansons der neuen Heimat, und später die Melodie-Freiheit des Jazz ihre Begleiter. Auch erst hier wurde sie zur Voodoo-Priesterin geweiht. Es folgten Projekte u.a. mit dem Saxophonisten Jacques Schwarz-Bart und dem Pianisten Omar Sosa. Sie formierte ihre erste eigene Bands und siedelte sich zwischen Chanson und Weltmusik an.
Dann wünschte sie sich etwas mehr Kraft und Schub für ihre Melodien. Mit dem Schlagzeug von Bertrand Noel kam die Jazzrockgitarre von Matthias Pascaud (Square One) dazu. Heute sind sie, ergänzt mit Gitarrist Matthieu Vial-Collet und Bassist Quentin Rochas, als Quintett unterwegs. Markenzeichen: Harte Rock-Riffs und eine überzeugende, stimmgewaltige Frontfrau.
Diskografie (Auszug)
2011: Mouvman
2013: Memwan Defalke
2014: Moonlight Chante Haïti (mit Dyoulé Pemba)
2018: Siltane
2020: Simido
2023: Wayo
Bildstrecke mit Aufnahmen aus dem Konzert vom 18.2.2020 im Moods.Club Zürich.
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