Zum 25jährigen Jubiläum hat sich die Mostar Sevdah Reunion einen weitläufigen Ausflug gegönnt, die Brücke zwischen Sevdahlinka und anderen Liederbüchern wurde (wieder) ausgebaut.
Es ist ein Wagnis, was die Mostar Sevdah Reunion hier unternimmt. Der Spagat zwischen dem traditionellen Liederbuch der Sevdah und die Einkleidung in Arrangements westlicher Hörgewohnheiten hatte die Band im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts zerbrechen lassen. Wahrscheinlich ist es die Sängerin Antonija Batinić, welche jetzt den richtigen Kitt zwischen den Stilen zurückbringen kann.
Die Sängerin kennt sich in den Liederbüchern des Balkans bestens aus, hat aber auch eine persönliche Geschichte mit Jazz und Soul. Doch die Band liess es diesmal ziemlich international angehen. Gut, die musikalische Strasse der Roma bis nach Spanien ist mittlerweile bekannt. Da ist der Auftritt von Pedro Heredia „El Granaío“ nachvollziehbar – ein bisschen Gypsy-King-Flair ist da. Doch eine Balkan-Version von «Bésame Mucho» – das Original stammt aus Mexiko (YouTube) – erstaunt doch. Auch die Einladung an den kamerunischen Gitarristen Muntu Valdo ist nicht wirklich zwingend, vor allem weil er musikalisch eher kapverdische Harmonien mitbringt, und nicht Makossa-Grooves. Doch diese beiden Ausreisser lassen den Gesamteindruck nicht verblassen, denn das Herz der Band schlägt immer noch im Balkan.
Die Mostar Sevdah Reunion ist gewillt, den Spagat zwischen den Liederbüchern unterschiedlicher Kulturkreise wieder zu trainieren, ohne die eigene Nabelschnur zur Heimat zu kappen.
Die Songs sind ausschliesslich über die digitalen Streaming-Kanäle erhältlich oder zu hören. Das Ganze auf der Bühne gibt’s z.B. heute Abend, 7.3.25 in Zürich im Moods, oder morgen Abend 8.3.25 in Bern im Gaskessel.
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