Moussu T E Lei Jovents – Opérette Volume 2

moussu t e lei jovents operette vol 2Tatou und Blu haben ein zweites Mal in der Schatztruhe der Operetten-Musik Marseilles der Zwischenkriegszeit gewühlt. Opérette Volume 2 zeigt diese Fundstücke.

Was da alles in den 30er Jahren in Marseille für Musik auf die Bühne kam ist wirklich erstaunlich. Jazz und Chanson tanzten eng umschlungen. Die Melodien und Texte waren so nah beim Publikum geschrieben, dass jeder und jede mitsummen konnte, und manches Chanson wurde zum Gassenhauer. Tatou und Blu haben diverse Gründe, weitere Songs aus dieser Zeit zu entstauben und aufleben zu lassen. Diese Harmonien machen nämlich die DNA der Jovents aus.

Die beiden berufen sich für den Sound und Groove dieser Chanson auf den Schriftsteller Claude McKay und seinen Roman „Banjo“ (Amazon-Link), der nicht nur ein brillianter Erzähler und sozial-politischer Denker war. Er brachte den beiden auch sein Instrument nahe: das Banjo. McKay erzählt von einer Hafenstadt, offen gegenüber der ganzen Welt, den Menschen die hier landen oder stranden, und den Kulturen die sie mitbringen. Die Atmosphäre dieser Songs und das Banjo gehören seit jeher zum Klangbild der Jovents. Tatou ist in all seiner Schlitzohrigkeit und mit seinem Schalk der ideale Interpret dieses Liederbuchs. Und Blu hat sich in das Banjo verliebt.

Man stelle sich einen Schwarz-Weiss-Film vor, eine Hafenkneipe in Marseille. Wir hören durch diese Chansons zurück in eine Zeit, die vielleicht so gar nie existierte. Aber wir erschaffen sie neu durch diese Hör-Erinnerung. Dieses Volume 2 ist keine musikalische Neuentdeckung, aber ein willkommenes zweites Kapitel eines Liederbuchs mit dem Geruch von Marseille. Was für Sound-Matrosen.

Rating: ★★★★☆ 

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