Einen ganz wunderbaren Musikkosmos haben Christian Mousset und seine Crew in den letzten 40 Jahren in Angoulême geschaffen: Sie haben Afrika nach Europa ans Festival «Musiques Métisses» geholt und die Grenzen zwischen den Musikgenres gesprengt.
Schon alleine ein Festival während 40 Jahren erfolgreich jedes Jahr mit neuen Künstlern zu programmieren ist eine Meisterleistung. Umso schwieriger wenn die Künstler aus dem Kontinent im Süden kommen und noch keinen klingenden Namen in der Musikszene haben. Viele der Musiker, die heute Welt(musik)-Stars sind, hatten in Angoulême ihren ersten grossen internationalen Auftritt: Salif Keita, Rokia Traoré, Johnny Clegg, Kassav‘ oder Danyel Waro.
Diese 3 CD-starke Sammlung belegt einmal mehr, wie facettenreich die Musik aus dem Süden ist. Sie zeigt auch, dass die Entdeckerfreude noch nicht nachgelassen hat, denn es tauchen auch junge KünstlerInnen in dieser Sammlung auf, die man erst seit wenigen Jahren kennt: Boulpik, Neuza, Sia Tolno oder Akalé Wubé. Eines der Experimente von Angoulême hat mich besonders fasziniert: Ray Lema, der Keyboarder aus dem Kongo zusammen mit einem bulgarischen Frauenchor – entstanden ist die Aufnahme anfangs der 90er Jahre. Und das ist eine der ältesten in dieser Sammlung.
Dieser Sampler enthält von vielen Musikern Songs aus ihren aktuellen Produktionen. Locker geordnet gibt’s einen Silberling für die Groover, einen Silberling für die Poeten und Songschreiber, und einen Silberling für die Tänzer zwischen Tradition und Jazz – denn als Jazzfestival wurde «Musiques Métisses» vor 40 Jahren gegründet.
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